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Dienstag, 14. Mai 2013
Angriff der Killerameisen
schtreber, 01:35h
Ich durfte heute folgendes erleben: Wie jeden Montag musste Brot aus der Aldea geholt werden und da ich dran war, habe ich mich (später als sonst, weil wir erst noch Besprechung hatten) auf den Weg gemacht. Heute sollte ich auch Wachteleier (weil die Hühner immernoch tot sind) mitbringen und so habe ich einen von den Jungs mitgenommen. Die Lehrer hier streiken gerade und deshalb haben die Kinder keine Schule und somit Zeit für solche Späße.
Dort angekommen haben wir dann also das Brot eingesackt, konnten aber niemanden auftreiben, der uns Eier geben könnte. Das ist auch so geblieben.
Weil ich nun schon einen von den Jungs da hatte, habe ich ihn noch ein bisschen mit den anderen Basketball spielen lassen und mich zum quatschen zu ein paar anderen Voluntarios gesetzt.
Als wir uns dann auf den Weg machen wollten, hebe ich also die beiden Brottaschen auf, hänge sie mir über die Schultern und will gehen, als auf einmal meine Arme anfangen zu stechen. Die Sonne war schon untergegangen und ich konnte auf meinen Armen nichts erkennen und so hat es eine Weile gedauert, bis ich begriff, was eigentlich los war: In der Zeit, in der wir da saßen und uns unterhielten, hat eine anscheinend recht große Ameisenkolonie das Brot entdeckt und die Taschen innen und außen reich bevölkert. Und zwar nicht die großen dicken Ameisen, die beißen und sonst nichts können; die fiesen kleinen, die einen mit Säure eindecken und die man überall übersieht. Dass ich die Taschen dann mitnehmen wollte, fanden die anscheinend nicht ganz so toll.
Als ich das nun also kapiert hatte, habe ich mehr oder weniger erfolgreich versucht, mich von den Ameisen zu befreien, und dann haben wir uns daran gemacht, Brote und Taschen zu versorgen. Zum Glück hatte ich Hilfe, sonst wäre das echt tragisch gewesen.
Zu Hause angekommen durfte ich dann also betrachten, was die miesen Viecher angerichtet hatten. Angenehm ist es nicht, aber in ein paar Tagen sollte es ja wieder weg sein..
Dort angekommen haben wir dann also das Brot eingesackt, konnten aber niemanden auftreiben, der uns Eier geben könnte. Das ist auch so geblieben.
Weil ich nun schon einen von den Jungs da hatte, habe ich ihn noch ein bisschen mit den anderen Basketball spielen lassen und mich zum quatschen zu ein paar anderen Voluntarios gesetzt.
Als wir uns dann auf den Weg machen wollten, hebe ich also die beiden Brottaschen auf, hänge sie mir über die Schultern und will gehen, als auf einmal meine Arme anfangen zu stechen. Die Sonne war schon untergegangen und ich konnte auf meinen Armen nichts erkennen und so hat es eine Weile gedauert, bis ich begriff, was eigentlich los war: In der Zeit, in der wir da saßen und uns unterhielten, hat eine anscheinend recht große Ameisenkolonie das Brot entdeckt und die Taschen innen und außen reich bevölkert. Und zwar nicht die großen dicken Ameisen, die beißen und sonst nichts können; die fiesen kleinen, die einen mit Säure eindecken und die man überall übersieht. Dass ich die Taschen dann mitnehmen wollte, fanden die anscheinend nicht ganz so toll.
Als ich das nun also kapiert hatte, habe ich mehr oder weniger erfolgreich versucht, mich von den Ameisen zu befreien, und dann haben wir uns daran gemacht, Brote und Taschen zu versorgen. Zum Glück hatte ich Hilfe, sonst wäre das echt tragisch gewesen.
Zu Hause angekommen durfte ich dann also betrachten, was die miesen Viecher angerichtet hatten. Angenehm ist es nicht, aber in ein paar Tagen sollte es ja wieder weg sein..
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Dienstag, 30. April 2013
Silvio, rote Bälle und Kartenspiele
schtreber, 21:25h
Ja, nun ist auch der April schon rum, Ich habe nur noch 91 Tage Bolivien vor mir und somit schon über drei Viertel meines Aufenthaltes hier verlebt. Was war also los, die letzte Zeit?
Vorletzte Woche war Silvio Rodriguez in Bolivien. Da La Paz dem Kubaner glücklicherweise doch etwas zu hoch liegt, hat das ganze hier in Santa Cruz stattgefunden. Und weil Evo nächstes Jahr bei der Wahl populär sein will, war das ganze umsonst. Ich war dann also mit meiner Schwester und etwa 15000 weiteren Bolivianern hier im Fußballstadion und habe seiner ziemlich guten Musik gelauscht. Naja, jedenfalls ich habe gelauscht. Das ganze war für verwöhnte deutsche Ohren eher nicht so ganz wie es sein soll. Die Akustik in so einem Fußballstadion nicht optimal und dementsprechend schwierig war es an vielen Stellen (für mich), den Text zu verstehen. Stadion- (aber nicht konzert-)typisch liefen außerdem zahlreiche Verkäufer auf den Tibünen herum, die lautstark versuchten, ihre Ware an den Mann zu bringen. Die Musik war aber auch so gut.
Letzte Woche von Montag bis Mittwoch hatten dann alle Alalay-Angestellten (bis auf die Köche) eine jährliche Versammlung, in der über die Arbeit, Ziele und vieles mehr geredet und gelernt wird. Während dieser Zeit waren für die Betreuung der Kinder die Freiwilligen zuständig. Da der Informationsfluss natürlich typisch kurzfristig stattfand, verlief das ganze nicht ganz optimal. Zumindest bei uns im Jungenhaus, war aber eigentlich alles in Ordnung. Trotz allem zerren so drei längere und dabei auch noch stressigere Arbeitstage ordentlich an den Nerven und ich war froh, als ich mich am Wochenende dann endlich wieder ausruhen konnte.
Außerdem sind ende letzter Woche die Begierinnen, die vor drei Monaten angekommen waren, abgereist. Nachdem zuvor schon einige Freiwillige aus nach Holland, Großgbritannien und in die Schweiz zurückgekehrt waren, sind wir jetzt also nur noch zwei in jedem Haus in der Stadt und vier in der Aldea (wobei einer wenig mit den Kindern arbeitet). Es kommen nun zwar noch zwei neue, aber nur für einen Monat. Wir hoffen also alle, dass vielleicht noch der eine oder andere (vielleicht sogar über die Wintermonate bis zum neuen Freiwilligenschub) kommt.
Eine ganz fantastische Entwicklung der letzten Wochen ist, dass ich feststellen durfte, dass der Österreicher, der seit einiger Zeit hier ist, doch tatsächlich gerne Kartenspiele spielt und sogar ein paar kennt, die auch zu zweit noch toll sind. Ich lerne nun also Schnapsen und Chinese Poker und werde demnächst vielleicht sogar (endlich mal) mit ein paar Leuten skaten können.
Vorletzte Woche war Silvio Rodriguez in Bolivien. Da La Paz dem Kubaner glücklicherweise doch etwas zu hoch liegt, hat das ganze hier in Santa Cruz stattgefunden. Und weil Evo nächstes Jahr bei der Wahl populär sein will, war das ganze umsonst. Ich war dann also mit meiner Schwester und etwa 15000 weiteren Bolivianern hier im Fußballstadion und habe seiner ziemlich guten Musik gelauscht. Naja, jedenfalls ich habe gelauscht. Das ganze war für verwöhnte deutsche Ohren eher nicht so ganz wie es sein soll. Die Akustik in so einem Fußballstadion nicht optimal und dementsprechend schwierig war es an vielen Stellen (für mich), den Text zu verstehen. Stadion- (aber nicht konzert-)typisch liefen außerdem zahlreiche Verkäufer auf den Tibünen herum, die lautstark versuchten, ihre Ware an den Mann zu bringen. Die Musik war aber auch so gut.
Letzte Woche von Montag bis Mittwoch hatten dann alle Alalay-Angestellten (bis auf die Köche) eine jährliche Versammlung, in der über die Arbeit, Ziele und vieles mehr geredet und gelernt wird. Während dieser Zeit waren für die Betreuung der Kinder die Freiwilligen zuständig. Da der Informationsfluss natürlich typisch kurzfristig stattfand, verlief das ganze nicht ganz optimal. Zumindest bei uns im Jungenhaus, war aber eigentlich alles in Ordnung. Trotz allem zerren so drei längere und dabei auch noch stressigere Arbeitstage ordentlich an den Nerven und ich war froh, als ich mich am Wochenende dann endlich wieder ausruhen konnte.
Außerdem sind ende letzter Woche die Begierinnen, die vor drei Monaten angekommen waren, abgereist. Nachdem zuvor schon einige Freiwillige aus nach Holland, Großgbritannien und in die Schweiz zurückgekehrt waren, sind wir jetzt also nur noch zwei in jedem Haus in der Stadt und vier in der Aldea (wobei einer wenig mit den Kindern arbeitet). Es kommen nun zwar noch zwei neue, aber nur für einen Monat. Wir hoffen also alle, dass vielleicht noch der eine oder andere (vielleicht sogar über die Wintermonate bis zum neuen Freiwilligenschub) kommt.
Eine ganz fantastische Entwicklung der letzten Wochen ist, dass ich feststellen durfte, dass der Österreicher, der seit einiger Zeit hier ist, doch tatsächlich gerne Kartenspiele spielt und sogar ein paar kennt, die auch zu zweit noch toll sind. Ich lerne nun also Schnapsen und Chinese Poker und werde demnächst vielleicht sogar (endlich mal) mit ein paar Leuten skaten können.
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Montag, 8. April 2013
Oruro
schtreber, 20:26h
So, da bin ich wieder.
Hinter mir habe ich eine Reise nach Oruro mit ein paar Leuten aus dem Chor (die, die konnten). Dort ist ein befreundeter Chor und der hatte 10-jähriges Jubiläum. Außerdem hatte die deutsche Schule, zu der der Chor gehört, 90-jähriges Jubiläum und so gab es also genug Grund, ein Konzert zu veranstalten. Dort waren außer aus Santa Cruz auch noch Leute aus Cochabamba, Potosí, La Paz und natürlich aus Oruro.
Auf dem Weg dorthin haben wir in Cochabamba halt gemacht und dort einigen Aufenthalt gehabt. So war ich dann auch endlich einmal beim Cristo. Rein konnten wir leider nicht, aber immerhin.
Konzert und Proben selbst waren typisch bolivianisch Chaotisch. Wir hatten im Vorhinein nicht alle Lieder bekommen, die gesungen werden sollten, und so hat unsere Delegation dann auch im Konzert beim einen oder anderen Lied aussetzen müssen. Ansonsten lief aber alles einiger maßen glatt.
Gesetern hatten wir dann, bevor wir wieder in Richtung Heimat aufbrechen mussten, noch ein paar Stunden Zeit, um sich ein paar Dinge in der Stadt anzusehen. Wir haben uns also den Socavón angeguckt. Das ist ein Stück Mine, das heute als Museum dient. Dort konnten wir uns also verschiedenste Dinge aus der bolivianischen Bergarbeiterwelt ansehen. Unter anderem war ein Feuerlöscher aus Deutschland dabei. Der hat aber mit Feuerlöschern von heute, jedenfalls optisch, nichts zu tun: ein zylinderförmiges Ding, mit dem man zum aktivieren kräftig auf den Boden schlagen muss. Der Eingang zu diesem Stollen liegt übrigens mitten in der Marienkapelle einer Kirche. Das hängt damit zusammen, dass die "Virgen del Socavón" also die "Jungfrau der Berwerksstollen" (also Maria) hier besonders verehrt wird.
Außerdem gibt es, wohl erst seit diesem Jahr, eine gigantische Figur der Maria mit Jesuskind auf einem Berg am Stadtrand. Nach einer steilen Taxifahrt haben wir dort verwundernswerter Weise Gras vorgefunden. Es war dann zwar doch nur Kunstgras, aber immerhin. Darauf hat eine kleine Gruppe etwas gemacht, was Tanztraining oder aber auch Zumba sein könnte.
Mehr Zeit war dann nicht mehr, aber viel mehr gibt es wohl auch nicht zu sehen in Oruro.
Insgesamt war diese Reise jedenfalls mal eine willkommene Abwechslung zum Arbeitsalltag und ich kenne jetzt noch ein Stückchen mehr von Bolivien.
Da ich auf dieser Reise nicht alleine war, gibt es sogar Fotos von alldem. Wenn ich die dann habe, kann ich hier bestimmt auch das eine oder andere reinstellen.
Hinter mir habe ich eine Reise nach Oruro mit ein paar Leuten aus dem Chor (die, die konnten). Dort ist ein befreundeter Chor und der hatte 10-jähriges Jubiläum. Außerdem hatte die deutsche Schule, zu der der Chor gehört, 90-jähriges Jubiläum und so gab es also genug Grund, ein Konzert zu veranstalten. Dort waren außer aus Santa Cruz auch noch Leute aus Cochabamba, Potosí, La Paz und natürlich aus Oruro.
Auf dem Weg dorthin haben wir in Cochabamba halt gemacht und dort einigen Aufenthalt gehabt. So war ich dann auch endlich einmal beim Cristo. Rein konnten wir leider nicht, aber immerhin.
Konzert und Proben selbst waren typisch bolivianisch Chaotisch. Wir hatten im Vorhinein nicht alle Lieder bekommen, die gesungen werden sollten, und so hat unsere Delegation dann auch im Konzert beim einen oder anderen Lied aussetzen müssen. Ansonsten lief aber alles einiger maßen glatt.
Gesetern hatten wir dann, bevor wir wieder in Richtung Heimat aufbrechen mussten, noch ein paar Stunden Zeit, um sich ein paar Dinge in der Stadt anzusehen. Wir haben uns also den Socavón angeguckt. Das ist ein Stück Mine, das heute als Museum dient. Dort konnten wir uns also verschiedenste Dinge aus der bolivianischen Bergarbeiterwelt ansehen. Unter anderem war ein Feuerlöscher aus Deutschland dabei. Der hat aber mit Feuerlöschern von heute, jedenfalls optisch, nichts zu tun: ein zylinderförmiges Ding, mit dem man zum aktivieren kräftig auf den Boden schlagen muss. Der Eingang zu diesem Stollen liegt übrigens mitten in der Marienkapelle einer Kirche. Das hängt damit zusammen, dass die "Virgen del Socavón" also die "Jungfrau der Berwerksstollen" (also Maria) hier besonders verehrt wird.
Außerdem gibt es, wohl erst seit diesem Jahr, eine gigantische Figur der Maria mit Jesuskind auf einem Berg am Stadtrand. Nach einer steilen Taxifahrt haben wir dort verwundernswerter Weise Gras vorgefunden. Es war dann zwar doch nur Kunstgras, aber immerhin. Darauf hat eine kleine Gruppe etwas gemacht, was Tanztraining oder aber auch Zumba sein könnte.
Mehr Zeit war dann nicht mehr, aber viel mehr gibt es wohl auch nicht zu sehen in Oruro.
Insgesamt war diese Reise jedenfalls mal eine willkommene Abwechslung zum Arbeitsalltag und ich kenne jetzt noch ein Stückchen mehr von Bolivien.
Da ich auf dieser Reise nicht alleine war, gibt es sogar Fotos von alldem. Wenn ich die dann habe, kann ich hier bestimmt auch das eine oder andere reinstellen.
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