So, nun ist es also wirklich fast Weihnachten. Darauf einstellen kann ich mich zwar immernoch nicht, weil einfach der Winter und überhaupt der ganze Advent fehlt, aber das ganze ist hier eben ein bisschen anders.
Wir fahren über Weihnachten aufs Land zum Haus meiner Großmutter (die ja bei uns wohnt). Über Silvester werde ich dann mit ein paar Freunden nach Sucre fahren. Hier werde ich mich also wohl erst im Januar wieder melden.

Ich wünsche euch allen eine fröhliche Weihnacht und einen guten Rutsch ins Neue Jahr 2013!

Es ist ja nun doch schon ein bisschen länger her, dass ich mich mal gemeldet habe..
Mir geht es nach wie vor gut. Mit Vinchucas habe ich keine Probleme mehr und Spanisch kann ich ja mittlerweile eigentlich auch. (Naja, das mit dem subjunctivo muss ich noch lernen, aber das mach ich auch noch.)
Seit Mitte November singe ich im Chor der Uni meiner Schwester und seit Ende November auch noch in einem anderen. Ersterer hat für Weihnachten das Gloria von Vivaldi im Programm. Das haben wir dann am Samstag aufgeführt und wollten das eigentlich auch am Sonntag noch in der Kathedrale singen, aber das wurde dann eine halbe Stunde vorher doch noch abgesagt, weil wir dem gleichzeitigen Konzert draußen wohl keine Konkurrenz machen sollten oder so. Naja..
Überhaupt kommt bei so einem Chor die bolivianische Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit doch recht deutlich zum Ausdruck. Am Samstagvormittag war von neun bis zwölf Uhr Generalprobe angesagt. Gegen 09:45 waren dann auch so ungefähr alle wichtigen da (also auch Dirigent, der übrigens eine ziemliche Kathastrophe ist, und so) und der Chor hat sich draußen eingesungen und das Orchester drinnen angefangen, ihre eigenen Stücke (ohne Chor) zu machen. Gegen 11:55 durften wir dann auch auf die Bühne und haben von den drei Stunden also etwa eine genutzt. Das Konzert hat dann auch alles andere als pünktlich angefangen. Aber so ist das..
Der andere Chor singt den ersten, fünften und sechsten Teil von Bachs Weihnachtsoratorium. Auftritte sind gestern, heute und morgen. Das ganze ist für so einen Deutschen zwar immernoch eine ziemlich kleine Sache (zwei ziemlich kleine Chöre und ein ebenso kleines Orchester die das ganze genau wie die Solisten eher mäßig beherrschen, von der Aussprache des Deutschen mal ganz abgesehen), für Bolivien aber wohl schon was ziemlich großes. Jedenfalls scheint mir das so. Und meine Schwester meinte, es sei das erste mal gewesen, dass sie einen "richtigen" Chor gesehen habe (also vierstimmig, organisiert und mit Dirigent und so).
Wie das bei so Chören dann ist, war ich dann mit den vorweihnachtlichen Proben doch eher beschäftigt (letzte Woche war bei beiden jeden Tag gleichzeitig Probe). Auch deshalb war ich hier eher inaktiv.
Da es nun doch den Rahmen sprengen würde, hier alles zu berichten, was die letzten Wochen so los war, lasse ich das lieber gleich. Ich werde aber (wohl aber erst Anfang nächsten Jahres) mal ein paar Fotos zusammensuchen.

Zu meinem Computer: Der ist nun also weg. Und den wiederzubekommen, ist auch nicht. Es war erst noch überlegt worden, ob man versuchen sollte, die Sachen auf dem Schwarzmarkt wiederzufinden, das wurde dann aber wegen Erfolgschancen und Sicherheit doch verworfen. Das ganze wird nun aber wohl zur Folge haben, dass unsere Mauer noch Stacheldraht oben drauf bekommt.

Heute war ich mir drei von den Jungs beim Arzt. Mit zwei von denen war das überhaupt kein Problem, der dritte (der sowieso immer mal problematisch sein kann) hat aber irre Schiss vor jeglichen Spritzen. Dadurch war es schon mal ein Kunststück, ihn überhaupt zum Mitkommen zu bewegen. Als wir dann aber nachmittags nochmal hin sind, um ihnen tatsächlich die eine oder andere Spritze zu verpassen (vormittags hatte die örtliche Apotheke gerade Inventur), ging dann gar nichts mehr. Zu der Spritze in den Arm haben wir ihn mit Mühe und Not noch bereden können, die zweite in den Po war dann aber zu viel. Da half nichts mehr. Letztendlich mussten wir ihn festhalten, bis es vorbei war. Danach war dann natürlich erstmal Bocken angesagt und letztendlich war ich dadurch heute erst um halb acht zu Hause.
Also das muss ich auf jeden Fall nicht jeden Tag haben. An alle, die Ambitionen verfolgen, Kinderarzt zu werden, kann ich also nur sagen: viel Spaß.