Freitag, 9. November 2012
Verwanzt
"Wir setzten über den Lujan, welcher ein Fluß von beträchtlicher Größe ist; doch ist sein Lauf nach der Meeresküste zu sehr unvollständig bekannt: es ist selbst zweifelhaft, ob er bei seinem Lauf über die Ebenen nicht verdampft oder verlorengeht. Wir schliefen in dem Dorf Lujan, welches ein kleiner, von Gärten umgebener Ort und der südlichste kultivierte Distrikt in der Provinz Mendoza ist. Er ist fünf Seemeilen südlich von der Hauptstadt entfernt. In der Nacht erlebte ich einen Angriff (denn es verdient kaum einen geringeren Namen) der Vinchuca, einer Spezies von Reduvius, der großem schwarzen Wanze der Pampas. Es ist äußerst widerwärtig, weiche flügellose, ungefähr einen Zoll lange Insekten über seinen Körper kriechen zu fühlen. Ehe sie zu saugen beginnen, sind sie ganz dünn. Später werden sie aber rund und vom Blut aufgedunsen, und in diesem Zustand werden sie leicht zerdrückt. Eine solche Wanze, welche ich in Iquique fand (denn sie werden auch in Chile und in Peru gefunden) war ganz leer. Wurde sie auf den Tisch gestellt, so streckte, trotzdem Leute rings herum waren, das kühne Insekt, wenn ihm ein Finger dargeboten wurde, sofort seinen Rüssel hervor, machte einen Angriff und sog, wenn es gestattet wurde, Blut. Die Wunde verursacht keinen Schmerz. Es war merkwürdig, den Körper des Insekts während des Saugens zu beobachten, da er sich in weniger als zehn Minuten von einer flachen Form wie eine Oblate zu einer förmlichen Kugel verwandelte. Diese eine Mahlzeit, für welche die Vinchuca einem unserer Offiziere Dank schuldig war, hielt sie ganze vier Monate fett; aber nach den ersten vierzehn Tagen war sie völlig bereit, noch einmal zu saugen."

Das schrieb Charles Darwin im Jahre 1835. Und wer hätte es gedacht: Die Dinger gibt es immernoch. Eigentlich zwar nur auf dem Land, aber ich hab es wohl irgendwie geschaft, eins davon hier einzuschleppen und wie man das so macht, vermehrt man sich dann erstmal fleißig. Nun bin ich neulich mal zufällig auf so eine Vinchuca draufgetreten (was nun auch ein bisschen nervig war, weil ich dann erstmal einen Haufen Blut auf dem Boden hatte) und habe mir dann überlegt, dass es ja vielleicht doch nicht nur Mücken sind, die mich hier nachts plagen.
Wie sich nun herausgestellt hat, hatte ich gleich eine ganze Zivilisgtion von denen unter meiner Matratze und in meinen Vorhängen hausen. Nun sind die erstmal entsorgt und ich hoffe, mit denen habe ich erstmal keine Probleme mehr ..

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