Donnerstag, 6. September 2012
La casa de niños

Da arbeite ich nun also. Das ist ein Haus, wo 18 (glaube ich) Jungen im Alter von ca. 8 - 18 Jahren wohnen. Das ganze ist sozusagen eine Niederlassung des Landesweiten Proyecto Alalay. Es gibt hier in Santa Cruz noch ein haus für Mädchen ("casa de niñas") und ein Kinderdorf ("aldea de niños").
Dort war ich am Mittwoch auch einmal. Da wird nämlich Brot gebacken und es gibt Hühner, die die beiden Häuser mit Eiern versorgen. Es braucht eine etwa 70-minütige Busfahrt und einen kurzen Fußmarsch bis man da ist und ich werde wohl in Zukunft jeden Mittwoche hinfahren um Brot (und Eier) zu holen.

Außerdem haben wir dort auch Yuca geerntet (auf Deutsch wohl Maniok). Tolle Pflanze, die außerordentlich typisch für Santa Cruz ist und hier auch viel gegessen wird. Man ist davon diese hübschen Knollen, die, wenn sie gut sind, eine ähnliche Konsistenz wie weiche Kartoffeln haben.

Da ich ja im Spanischen immernoch nicht soo fit bin, verstehe ich noch nur knapp ein Drittel von allem, was mir gesagt wird, aber das wird ja noch. Ansonsten gucke ich erstmal noch, wie da alles läuft. Bin ja schließlich auch noch nicht so lange dabei.
Später mehr dazu.

Etwas aus dem Leben in Santa Cruz allgemein: Eis ist hier unglaublich präsent. Überall kommt Eis rein: Wasser, Saft, Bier, Wein, Whiskey, .. völlig egal. Das ist historisch gesehen, wie ich finde, leicht lustig, da man hier ja noch nicht so unglaublich lange Zugang zu Eis haben kann, denke ich. Aber mir ist das nur recht, denn es ist ja auch verdammt heiß (allerdings finde ich Whiskey und Wein sollte man dann doch ohne trinken..).
Eine tolle Sache, die es hier also auch gibt, sind Raspadillos. Die kann man immer mal irgendwo auf der Straße bei mobilen Ständen kaufen. Das ganze ist einfach ein Becher mit körnigem Eis und Sirup. Den Sirup gibt es in verschiedenen Geschmacksrichtungen und man kann sich eine oder mehrere davon draufmachen lassen. Man hat dann also einen Becher mit kaltem, süßen Eis. Das Geschmolzene kann man mit einem Strohhalm abtrinken und das Eis runteressen. Tolle Sache.

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Sonntag, 2. September 2012
Der letzte freie Tag
Das ist er. Morgen geht's für mich (endlich) in meinem Projekt los.
Außerdem werden morgen auch die deutschen Pfadfinder abreisen (bis auf ein paar, die sich Bolivien noch ein bisschen ansehen möchten). Gestern Abend war die Abschlussfete (mit Nutella!) mit der die knapp drei Wochen, die sie jetzt hier waren, beendet wurden.
Das Wetter ist jetzt auch wieder warm bis heiß und nachdem sich letzte Woche alle über die Kälte beschwert haben, wird jetzt natürlich wieder die Hitze bemängelt.
Heute war Fußgängertag. Das ist wohl immer der erste Sonntag im September und heißt, dass alles innerhalb des zweiten Ringes hier Autofreie Zone ist. (Wir waren da allerdings nicht.)

Soviel erstmal dazu. Ich bin gespannt auf meine erste Arbeitswoche.

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Mittwoch, 29. August 2012
Und es ist doch Winter
Ja, so sieht's aus. Am Wochenende ist es hier irgendwie unwahrscheinlich kalt geworden und wenn man sich hier nicht vernünftig anzieht, friert man doch. Auch die Deutschen.
Um realistisch zu bleiben: Es sind wohl immernoch so um die 15 °C, aber das ist halt kalt. Und der kräftige Wind macht es nicht wärmer.
Am Samstag war ich mit meinen Eltern irgendwo außerhalb bei einer Wirtschaft mit Kapelle. Dort war dann Gottesdienst und danach dicke Party. Damit wurde die Jungfrau von Urkupiñ gefeiert. Vorher betet man wohl neun Tage lang jeden Abend (ich glaube, den Rosenkranz), was aber in meiner Familie nicht praktiziert wurde, und am zehnten Tag ist dann eben diese Feier. Die Musik war viel zu laut und es war eben kalt, was die riesigen mit Eis gefüllten Getränkebottiche etwas seltsam erscheinen ließ, aber sonst war es doch sehr witzig.

Außerdem sind die Kleingruppen der Deutschen Pfadfinder von ihren Reisen zurückgekehrt und am Sonntag gab es dann das große Fußballspiel Deutschland - Bolivien (und Deutschland hat auch gar nicht soo kläglich verloren).
Gestern waren wir dann alle in einem Projekt für Kinder irgendwo außerhalb und dort gab es unter dem Motto "Tenemos derechos - Wir sind Rechthaber" (dpsg-Jahresaktion 2010) ein Programm, in dem den Kindern ihre Rechte erklärt wurden.

Anschließend ging es zu einer Art Park namens "Guembé", in dem wir uns ein paar Windräder (die einzigen in Bolivien) und Solarmodule angeschaut haben (ein Thema des Bolivienbesuchs der Pfadfinder ist Saubere Energie). Außerdem gab es dort noch ganz viele andere tolle Sachen zu sehen, wie zum Beispiel ein Vogel- und ein Schmetterlingsgehege.
Ab Mittag ist dann sogar die Sonne mal wieder rausgekommen und nach einer Weile konnte man im Sonnenschein auch wieder wunderbar im T-Shirt rumlaufen.




Ansonsten ist dies ja meine letzte Arbeitsfreie Woche und ich hoffe, dass es bald wieder warm ist, damit das ganze ein bisschen entspannter anlaufen kann. Aber das wird alles schon.

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