Donnerstag, 23. August 2012
Ein eigenes Zimmer
.. hab ich jetzt auch. Aber der Reihe nach.
Nachdem wir aus dem Pfadfinderlager zurück waren, wollte ich eigentlich gleich wieder weg. Die Deutschen haben sich in Kleingruppen aufgeteilt und sind in verschiedene Teile Boliviens gereist (Montag bis Samstag). Die Ziele sind La Paz (Salzsee, Titikakasee, evtl. Inkakram, etc.), Tarija (Weinstraße) und der Pantanal (Dschungel im Grenzgebiet zu Brasilien) mit Besichtigung der Chiquitos (Jesuitenmissionen und Kirchen aus der Kolonialzeit). Der letzten Gruppe wollte ich mich also anschließen. Dummerweise musst ich dann aber erfahren, dass ich dazu meinen Reisepass mitnehmen müsse, da besagte Grenze zu Brasilien überquert würde. Den habe ich bloß überhaupt nicht. Der ist nämlich bei irgendeiner Behörde in La Paz, die da mein Visum reinmachen soll.
So viel diese Reise für mich also aus.
Das gab mir dafür aber die Möglichkeit, am Dienstagabend endlich meine Gastgeschenke abzugeben, denn endlich waren sowohl meine Eltern, meine Geschwister und ich mal am gleichen Abend zu Hause. Der Bildband zu Göttingen und die Gänselieselfigur wurden positiv aufgenommen und die bemalten Pralinen von Cron & Lanz bewundert aber genau wie die verschiedenen deutschen Süßigkeiten aber noch nicht angebrochen.
Das war insofern auf den letzten Drücker, als dass Rodrigo heute morgen nach Belgien aufgebrochen ist, wo er ein Schuljahr lang als Austauschschüler leben wird. Entsprechend früh bin ich heute also aufgestanden (was, da ich noch nicht arbeite, doch sehr ungewohnt und mühsam war) und wir haben ihn zum Flughafen gebracht.
Sein Zimmer, das ich mir bis jetzt mit ihm geteilt habe, steht mir nun also ganz zur Verfügung und auch sein Handy, das er nicht mitgenommen hat, werde ich das Jahr über wohl benutzen. Das Zimmer ist im Moment zwar doch noch ziemlich gefüllt mit seinen Sachen, aber ich werde mich da in nächster Zeit mal einrichten.
Jetzt sitze ich hier also und schreibe und die Tatsache, dass draußen im Grill ein Feuer brennt und daneben auf dem Tisch gerade rohes Fleisch ausgepackt wird, ist doch ein ganz ausgezeichnetes Omen.

Noch eine interessante Eigenschaft von Santa Cruz:
An allen Hauptstraßen gibt es hier zwischen den beiden Richtungsfahrbahnen ziemlich große Kanäle. Die sind im Moment fast alle knochentrocken. Ihre Größe lässt einen aber doch ahnen, was einen hier im Sommer wohl erwarten wird.

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